A wie Arschkriechen
Nichts schätzt ein Lehrer so sehr wie Fleiß ...
vor allem wenn Du ihm dabei eine persönliche Gefälligkeit
tust. Wenn also die Noten wackeln, dann stets freiwillig
ran zum Zettelausteilen, Tafelwaschen und Schleppen von
allerlei Krimskrams. Und ist gar das Zeugnis in Gefahr,
dann empfiehlt es sich, zusätzlich noch sein Auto zu
waschen, seine Teppiche zu klopfen und sein Badezimmer neu
zu tünchen!
B wie Bücher
Je mehr, desto besser - un dje dicker, desto wirksamer!
Wenn du dich ständig mit einem Stapel staubiger Schmöker
umgibst, wird kein Lehrer auf die Idee kommen, daß
du gar nie reinguckst. Dein Verswagen deutet er dann gnädig
als "überanstrengung", was die zumindestens
eine Drei garantiert.
C wie Christentum
Das Ansehen der Jugend ist so katastrophal, daß die
primitivste Heuchelei genügt, dich als "besseren
Menschen" ins Herz der Alten Lehrerin zu schließen!
Schreib also ruhig rein: "Die Ursache der Bauernkriege
war, daß die Menschen zu wenig beteten!" Jetzt
bist Du für die Geschichtstante die allerletzte Hoffnung
für die Rettung des christlichen Abendlandes. Und sollte
euer Historiker Marxist sein, dann wird er sich um so mehr
hüten, mit dem Reli-Lehrer Krach anzufangen und beim
CDU-Direx unangenehm aufzufallen!
D wie Diagramme
So falsch deine Antworten auch sind - mit einem Schaubild
daneben gibt's stets die bessere Note, weil so eine Kritzelei
den Anschein erweckt, du wüßtest Bescheid. Unschlagbar
sind vor allem Diagramme, die total neben dem Stoff liegen,
da der Lehrer annimmt, du hättest mehr Durchblick als
er!
E wie Einstein
Klar, mit einem Brocken wie Einsteins Relativitätstheorie
bist und bleibst du auf Kriegsfuß... aber tröste
dich: Der Lehrer auch. Also mach's dir in Mathe leicht,
indem du irgendeinen lächerlichen Zahlenschwindel zusammenbraust
und darunter den Satz malst: "Diese Formel ist durch
die Anwendung von Einsteins simpler Gleichung E = mc^2 jederzeit
beweisbar!"
F wie Fremdwörter
Fremdwörter beeindrucken Lehrer zutiefst, vor allem,
wenn sie sie selber nicht kapieren. Kritzle also ruhig irgendeinen
Krampf wie "assumptive Geodäsie" und "rekituläre
Impedanz" zusammen. Nach dem Studium deines Geschreibsels
ist er ohnehin viel zu müde, um hier nach einem Sinn
zu forschen, und erteilt eine bessere Note, je blühender
deine Phantasie ist!
G wie Goethe
Darauf kannst du Gift nehmen: Für einen Lehrer ist
Goethe der allergrößte, und so bleibt's auch!
Daher: Verehre ihn, liebe ihn, erwähne ihn - und du
wirst staunen, wie deine Noten steigen! Zum Glück hat
Joe-Wolfgang so viel geschrieben, daß du ihm bedenkenlos
jeden Schwachsinn als "Originalzitat" unterjubeln
kannst. Im Zweifelsfall genügt bereits der Spruch:
"Goethe hätte gesagt...!"
H wie Heftpflaster
Was nütz die kompletteste Spickzettelrüstung,
wenn die Fitzelchen wüst durch die Gegend flattern?
Da helfen am besten Heftpflasterstreifen über ein paar
selbsbeigebrachte Platzwunden, die zugleich deine Geheiminfos
tarnen. Auch für Verstecke wie Schuhsohlen, Achselhöhle,
Nabel und darunter geeignet - doch aufgepaßt: Wo Härchen
sind, ziept's beim Abmachen grauenhaft.
I - Information
So verpönt offenes Petzen sein mag - mit diskteten
Hinweisen, wo was Verbotenes läuft, machst du jeden
Lehrer happy! Daß er dafür deine eigenen Leistungen
ganz besonders milde beurteilt, ist selbstverständlich:
Schließlich wird er einsehen, daß einem aktiven
und erfolgreichen Spion wie dir selbst beim besten Willen
keine Zeit für lästige und unwichtige Prüfungsfragen
übrig bleibt!
J wie Jux
Ganz schön langweilig für den Lehrer, die vielen
Hefte zu kontrollieren! Da ist er nur zu gern bereit, deine
Scherzchen mit Pluspunkten zu belohnen, vor allem, wenn
sie einigermaßen zum Thema passen ... wie: "Beim
Stichwort 'Reformation' fällt mir immer die Geschichte
vom Bischof ein, der im Massagesalon ...."
K - Keuch
Um eins kommst Du nicht rum: Zu zeigen, daß du dich
wenigstens bemühst! Also flitze beim Zimmerwechsel
oder am Ende der Pause allen voran, wenn immer du einen
Lehrer erspähst, und schlepp dich krumm mit Heften,
Büchern und Notizzetteln! Damit kriegst du jeden weich,
weil er felsenfest davon überzeugt ist: Wer sich so
abrackert, kann niemals ein schlechter Schüler sein!
L - Lechz
Es ist nun mal statistisch erwiesen, daß Mädchen
über 13 mit extra-engen Pullis oder Röcken, die
übers Knie rutschen, bei Lehrern über 40 grundsätzlich
nicht durchfallen. Also halte dich daran ... und du wirst
sehen: Egal, was du auch antwortest, er hört dir ohnehin
nicht zu. Er guckt nur so selig.
M - Musterschüler
Natürlich wird er es niemals zugeben: Aber auch ein
Lehrer braucht Bewunderung und Liebe! Wenn du ihn mal davon
überzeugt hast, daß du ihn für den größten
hälst, hast du ausgesorgt und erntest Supernoten, selbst
mit dem Hirn einer Kaulquappe! Also strahle ihn immer aufmerksam
an und trage möglichst ähnliche Krawatten wie
er ... und schon sind alle deine Abi-Sorgen überflüssig.
N - Neuigkeiten, heiße
Bist du gar mit Intimkenntnissen über das Privatleben
von Lehrer oder Lehrerin ausgestattet, sind Prüfungen
sowieso gelaufen. Doch statt offener Erpressung empfiehlt
sich die lockere Drohung, indem du dein Wissen elegant in
deine Antworten einfließen läßt, wie zum
Beispiel: "Bismark war ein Staatsmann und sah jenem
Typ ähnlich, der Sie immer besucht, wenn Ihr Alter
kegeln ist!
O - Ochsentour
Und hast du noch so wenig Ahnung, wäre es ein riesiger
Fehler, deshalb ein leeres Blatt abzugeben! Im Gegenteil:
Schreib auf Teufel-komm-raus bis zur letzten Minute, egal,
was es für ein Schwachsinn ist! Denn je größer
der Papierhaufen, desto weniger Bock hat der Lehrer, ihn
zu lesen und desto lieber gibt er dir eine Eins in der
Annahme, die richtige Antwort werde wohl irgendwo drinnen
sein!
P - Pleite
Lumpenklamotten und Löcher im Schuh, erwecken vor
allem bei jungen und linken Lehrern Solidaritätsgefühle
für einen Unterprivilegierten, dem man durch gute
Noten zu besseren Berufschancen verhelfen muß. Außerdem
erlaubt es dir diese Masche, Hausaufgaben auf Einwickelpapier
und alte Wursthäute zu krakeln - und so sicher zu
gehen, daß kein Lehrer sie je anfaßt.
Q - Quiz
Da sogar Lehrer inzwischen eingesehen haben, daß
die höchste Wissensinstanz nicht mehr das Lexikon
ist, sondern das Fernsehen, kannst du dich auch unbedenklich
darauf berufen ... mit Sätzen wie: "Rom ist
die Hauptstadt von Mailand, wie in 'Jeopardy' erwähnt
wurde!" Quizsendungen sind dabei besonders zu empfehlen,
weil sie einen Anhauch von Bildung besitzen und daher
irgendwie an die Schule erinnern!
R - Redundanz
Das ist zwar ein neues Modewort, aber eine alte Schultechnik;
Die Kunst, sich endlos zu wiederholen und aus einem Stäubchen
Ahnung eine Lawine angeblicher Fakten zu machen, bis die
Seiten voll sind! Beispiel: "Paris ist die Hauptstadt
von Frankreich unserem Nachbarland, einem Staat, der an
Deutschland angrenzt und dessen Metropole bekanntlich
Paris ist."
S - Schmieren
Offene Versuche, sich eine gute Note zu erkaufen, bringen
so gut wie nichts ein. Dagegen helfen Andeutungen und
sichtbare Beweise, daß du einer wohlhabenden und
einflußreichen Familie entstammst. Denn bei der
heutigen Arbeitslage wird es kein Lehrer riskieren, sich
den ewigen Haß von Leuten zuzuziehen, bei denen
er vielleicht mal einen Job als Hausgärtner kriegen
könnte!
T wie Terror
Lehrern nach der Schule aufzulauern und sie zu verdreschen
ist altmodisch und bring dich höchstens in den Knast.
Viel wirkungsvoller sind versteckte Drohungen auf dem
Prüfungsbogen, wie zum Beispiel: "Das ist übrigens
genau dieselbe Frage, die in der 9b von Frau Frosch gestellt
wurde, bevor sie in der Nacht von Unbekannten eine über
die Rübe kriegte.
U - und
Auch wen du null Ahnung hast, brauchst du noch lange nicht
aufzugeben! Beginne oben auf dem Blatt mit einem kleinen
"und" und füge irgendeine unverbindliche
Schlußphrase hinzu. Bei der Korrektur denkt der
Lehrer natürlich, er habe die ersten Blätter
deiner Prachtarbeit in seinem Saustall verschlampt - weshalb
er dir aus lauter Schuldgefühlen eine Eins erteilt!
V- Verschwommen
Wenn du schon nicht die richtige Antwort weißt,
ist es wichtig, wenigstens nichts hinzuschreiben, was
der Lehrer als Fehler ankreuzen kann. Drücke dich
daher so verschwommen und unverbindlich wie möglich
aus: "Im 2. Weltkrieg kämpften Dutzende und
Dutzende von Soldaten!" Oder: "Das Nibelungenlied
entstand in einer erstaunlich frühen Epoche!"
- Oder ist das etwa falsch??
W wie Warnung, die letzte!
Nichts nimmt ein Lehrer so ernst wie die Drohung, du könntest
dir über die Noten was antun! Und zwar nicht, weil
er an deiner lächerlichen Existenz im geringsten
interessiert ist, sondern weil so was Papierkram, Presseskandal
oder gar Vermerk in der Personalakte bedeutet. Also wird
er sich mit Sicherheit zu einer Gnaden-Vier hinreißen
lassen!
X - Xeres oder Xenophon
Genau die sind es, die du immer und immer wieder erwähnen
mußt, denn das verrät klassische Bildung und
humanistischer Geist. Also rein mit Zitaten, egal, ob
es um Wurzelziehen oder Zellteilung geht...und die Lehrer
beben vor Ehrfurcht.
Y- Ymmlrymwumm
Ein Lehrer wird dir kaum nur deshalb schlechte Noten geben,
weil er dein Gekrakel nicht lesen kann. Daher sind undeutlich
gemalte "Wörter" wie das obige lebensrettend,
wen man mal nicht weiterweiß. Und falls du später
gefragt wirst, was das bedeutet, hast du die richtige
Antwort längst nachgeguckt!
Z wie Zielbewusst
Vergiß nicht, in jedem Examen beharrlich darauf
hinzuweisen, daß du dein Studienziel schon fest
im Auge hast ... denn dann käme sich der Lehrer beschissen
vor, würde er deine Karriere durch schlechte Noten
vermasseln. Gut ist, wen du Medizin studieren willst,
denn einem Doktor widerspricht man nicht. Weniger gut
ist Lehrer, weil das die Konkurrenzangst weckt! |